Auch im Jahr 2024 kämpft die chinesische Stahlindustrie weiterhin mit erheblichen Herausforderungen im In- und Ausland. Geopolitische Konflikte haben sich verschärft, und die wiederholten Verzögerungen bei Zinssenkungen durch die Federal Reserve haben diese Probleme verschärft. Im Inland haben der schrumpfende Immobiliensektor und das ausgeprägte Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Stahlindustrie geschweißte Stahlrohrprodukte hart getroffen. Als wichtiger Bestandteil von Baustahl ist die Nachfrage nach geschweißten Stahlrohren aufgrund des Abschwungs auf dem Immobilienmarkt deutlich zurückgegangen. Darüber hinaus haben die schlechte Leistung der Branche, Strategieanpassungen der Hersteller und strukturelle Veränderungen bei der nachgelagerten Stahlverwendung zu einem Rückgang der Produktion geschweißter Stahlrohre im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr geführt.
Die Lagerbestände in 29 großen Rohrfabriken in China waren etwa 15 % niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, üben jedoch immer noch Druck auf die Hersteller aus. Viele Fabriken kontrollieren die Lagerbestände streng, um ein Gleichgewicht zwischen Produktion, Verkauf und Lagerbestand aufrechtzuerhalten. Die Gesamtnachfrage nach geschweißten Rohren hat sich deutlich abgeschwächt, wobei das Transaktionsvolumen im Jahresvergleich (Stand 10. Juli) um 26,91 % zurückging.
Mit Blick auf die Zukunft sieht sich die Stahlrohrindustrie mit starkem Wettbewerb und Überangebotsproblemen konfrontiert. Kleinere Rohrfabriken haben weiterhin zu kämpfen, und es ist unwahrscheinlich, dass führende Fabriken kurzfristig eine hohe Kapazitätsauslastung verzeichnen werden.
Es wird jedoch erwartet, dass Chinas proaktive Finanzpolitik und lockere Geldpolitik zusammen mit der beschleunigten Ausgabe lokaler und spezieller Anleihen die Nachfrage nach Stahlrohren in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 ankurbeln wird. Diese Nachfrage wird wahrscheinlich von Infrastrukturprojekten kommen. Die Gesamtproduktion geschweißter Rohre für das Jahr wird auf rund 60 Millionen Tonnen geschätzt, was einem Rückgang von 2,77 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, bei einer durchschnittlichen Kapazitätsauslastung von etwa 50,54 %.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 22. Juli 2024